Während unser spontenen Reise im Januar beschlossen wir, noch in diesem Jahr Island ausführlich zu besuchen. Als es schon Anfang April war, stellten wir fest, dass wir immer noch keinen Plan und vor allem keinen Termin für die Reise hatten. Wir wollten auch durch das Hochland reisen und vor allem nach den gefühlt viel zu kurzen Tagen im Winter nicht von Hotelbezugsterminzwängen abhängig sein. Daher entschieden wir uns – nach ausführlichem Preise und Reisevarianten vergleichen – für die Flexiblität, die uns ein 4×4 Camper versprach. Beim Anbieter JS Campers wurden wir fündig und reservierten durch eine 20%-Anzahlung einen Dodge-RAM mit Camperaufsatz und profitierten(?) noch vom angebotenen Frühbucherrabat. Aus privaten und beruflichen Termingründen wurde der Reisezeitpunkt vom Freitag 26. August bis zum Sonntag 18. September (incl. der Flüge) festgelegt.
Schon im Januar waren an den Hauptattraktionen im Südwesten relativ viele Touristen anzutreffen. Doch als wir den Zeitpunkt der Reise bestimmten, hatten wir nicht mit der Aufsehen erregenden Teilnahme der Isländischen Nationalmanschaft bei der Fußball-EM 2016 gerechnet. Als wir aus den Medien vernahmen, wie die Tourismuszahlen im Laufe des Jahres explodierten, befürchteten wir schon das Schlimmste.
Nach der Buchung des Campers und der Flüge verbrachte ich einen großen Teil meiner Freizeit damit, einen Reiseplan zu erstellen. Schnell stellte sich heraus, dass bei der Menge an möglichen Zielen die potenzielle Flexibilität des Campers uns vom primären Ziel – mindestens um die Insel zu kommen – im Weg stehen könnte. Und so vergingen unzählige Abende mit Google-Maps, Reiseberichten aus dem Islandforum und anderen Reiseblogs und vor allem Fotoseiten. Diese damit verbrachte Zeit voller Vorfreude möchte ich aber nicht missen, denn sie war eine hervorragende Vorbereitung für die tatsächliche Reise. Aufgrund der gesammelten Information fiel es mir leicht während der Reise anfallende Entscheidungen zu treffen, was zum Gelingen der Reise beitrug.
Unsere Neugier auf Island wurde im wesentlichen durch Fotos im Internet bei den einschlägigen Fotoportalen geweckt. Als (ambitionierte) Hobby-Fotografen sieht man bei Instagram oder 500px oft wunderschöne Bilder von anderen Fotografen. Aber bei den Bildern aus Island kam für uns immer eine gewisse Faszination hinzu, die wir nicht in dieser Häufigkeit bei anderen ebenbürtigen Fotos verspürten. Aus diesem Gefühl heraus entstand der Wunsch die berühmten Motive auch selbst einmal vor die Linse zu bekommen.
Manche würden einwenden, es gibt ja schon sooo viele gute Bilder von dem jeweiligen Motiv, was bringt es das x+1-te Bild davon zu machen. Aber Menschen, für die Fotografie ein Zugang zu kreativer Betätigung darstellt, werden von dem Wunsch getrieben, es selbst zu interpretieren. Das Ergebnis mag den Einen oder Anderen enttäuschen, aber ich empfinde eine tiefe innere Freude wenn mir ein selbst aufgenommenes Bild am Ende dann auch gefällt, insbesondere wenn es ein berühmtes Motiv abbildet. Aus diesem Grund fiel die geplante Reiseroute so aus, dass sie an den vielen Hauptatraktionen in Island vorbei führen sollte.
Das Reisetagebuch wird aus vier Kapiteln bestehen, die mit dem Fortschritt der Bilderauswahl und -bearbeitung nach und nach mit den einzelnen Tagesabschnitten befüllt und hier veröffentlicht werden. Ich plane zu jeder Veröffentlichung eines neuen Tagesabschnittes auch eine zugehörige kurze Zusammenfassung als Blogbeitrag online zu stellen. Daher könnt ihr – sofern abonniert – über den RSS-Feed am Laufenden bleiben.