Reykjavík aus versehen

Das Internet war schuld

An Neujahr waren wir schon recht früh wieder wach. Das war zum einen dem Hotel geschuldet, welches Frühstück nur bis 10 Uhr anbietet aber auch dem Umstand, dass wir entgegen unseren sonstigen Silvesterbräuchen schon gegen 1:30 Uhr (Ortszeit, 2:30 Uhr in D) im Bett waren.

Durch das nächtliche Schneegestöber waren die Straßen alle weiß. Aus diesem Grund wollte ich ein „Naturziel“ nicht zu weit weg besuchen und hatte an den Urrida-Foss gedacht. Auf dem Weg dort hin wollte ich mich auch an den Mietwagen (mit Automatikgetriebe) und sein Verhalten auf beschneiten Straßen gewöhnen.

Zu unserem Urlaubsglück fehlte aber noch eine isländische SIM-Karte um günstiges Internet via unserem mobilen WIFI-Router unterwegs zu haben. Leider war dank Neujahr die einzige örtliche Verkaufstelle in Grindavík (welche sonst täglich offen hat) geschlossen. Also entschieden wir via Reykjavík zu fahren, in der Hoffnung bei irgend einer 24/7 Tanke die ersehnte Karte zu bekommen. Diese Hoffnung wurde jedoch von Tanke zu Tanke dank Automaten immer geringer. Auch die im Januar leider noch recht kurze Tageslichtzeit verstrich dadurch zusehends.

Da wir durch die Suche schon quasi in der Innenstadt von Reykjavík angekommen waren, entschieden wir uns nun zur (unvorbereiteten) Stadtbesichtigung. Vom Hafen kommend parkten wir das Auto gegenüber der 2011 erbauten Harpa.

 

Beim Blick aus den Fenstern entdeckten wir dann auch schon die nächste „Sehenswürdigkeit“ in Reykavík an der winterlich verschneiten Uferpromenade.

Es folgte die „Sonnenfahrt„. Kein Islandurlauber kommt ohne diese Skulptur abgelichtet zu haben aus Reykjavík zurück. So ließen auch wir uns von den bedrohlich dunkeln Wolken und der immer wieder durchscheinenden tiefliegenden Sonne geprägten Lichtstimmung zu Fotos inspirieren.

Dann ging es durch die Altstadt und Ladensträßchen, wo an Neujahr nur die Cafés und Kneipen geöffnet waren, zum anderen Wahrzeichen: der Hallgrímskirkja. Leider hinderte uns Michis Heißhunger auf den Hot Dog der Stadt an einer Kirchenbesichtigung.

Weil Dieter die Hot-Dog-Bude in der falschen Richtung vermutete und wir nun beide vom Hunger geplagt waren, entschieden wir uns Dank der eindeutigen Ansage neben der Tür einen Burger in der Lebowski-Bar zu essen. Das Mahl war sehr ergiebig und wir beschlossen daher auf’s Abendessen zu verzichten. Aber um mir zu beweisen, dass ich bezüglich der Hot-Dog-Bude falsch lag, bogen wir auch in das vorwiegend mit internationalen Franchise-Ketten bestückte Viertel der Innenstadt ein. Als dann zwei Hot-Dog-Stände nebeneinander erspäht wurden, hatte Michi seine Bestätigung im Recht gewesen zu sein.

Doch keine der beiden Buden war die ersehnte. Wir entschieden mit einem Schlenker über den Hafen wieder zurück zum Auto zu gehen. Als wir kurz vor dem Ziel um’s Eck einer Baustelle bogen, lag sie direkt vor unseren Füßen. Die „traditionellste“ Hot-Dog-Bude Islands. Also entschieden wir trotz des Verzichts auf das Abendessen kurzerhand den jeweiligen Verzehr eines Hot-Dogs als Abendessen zu bezeichnen.