Der gestrige Tag war grandios aber auch durch die lange Fahrt auch anstrengend. Daher machen wohl die meisten Islandbesucher Rundreisen. Das stellten wir auch in unserem Hotel fest, wo die Menschen im Frühstücksraum immer Andere waren, aller höchstens – bei zwei Übernachtungen – auch am Folgetag nochmal angetroffen wurden.
Unser letzter Urlaubstag brach an. Wir hatten kein „dort müssen wir unbedingt hin“ Ziel ausgewählt und kamen auf den Gedanken etwas in Richtung Kultur zu unternehmen. Der Reiseführer listete eine ganze Reihe von Museen in Reykjavik auf. Wir fuhren einfach in Richtung Hauptstadt los und hielten an einer Stelle, an der wir schon so oft vorbei gekommen sind, weil auf der Zufahrt zu Grindavík liegend. Und staunten nicht, schlecht als wir feststellten, wie selbst dort wo man in der Landschaft nichts besonderes erwartet, durch das Licht, die Wolken und die Lava eine ganz besondere Stimmung entsteht, wie es wohl nur hier auf der Welt möglich ist.
Obwohl der Wind immer noch sehr kräftig blies war es von den Temperaturen recht angenehm für Januar. Und wenn man sich in der Landschaft umschaute entdeckten wir am Horizont die eigenartigen Wolken.
Also beschlossen wir nicht gleich die Autobahnauffahrt zu nehmen sondern weiter zu fahren und irgendwo auf die Küste zu treffen. Bei einem Bauernhof konnten wir dann diese tollen Wolkenformationen fotografieren.
Auf dem Weg nach Reykjavík viel uns dann noch ein, dass uns empfohlen wurde einen Blick auf die Stadt vom Perlan aus zu genießen. Also ging es erstmal in und auf den Warmwasserspeicher, der auf dem Dach eine Kuppel trägt und mit Gastronomie lockt.
Und wieder verstrich die Zeit wie im Flug. Zum Glück sind Museen auch in Dunkelheit noch besuchbar. Aber da die Zeit nun doch recht fortgeschritten war, entschieden wir uns das relativ kleine aber noch recht neue Besiedlungsmuseum zu besuchen. Als die Baugrube für einen Hotelneubau in der Innenstadt von Reykjavík ausgehoben wurde, hat man die Überreste eines Vikinker-Langhauses entdeckt. Das Ergebnis der archäologischen Ausgrabung und Forschung über diesen Ort befindet sich nun in dem unterirdisch gelegenen Museum. Die modern gestaltete Ausstellung mit vielen interaktiven multimedialen Elementen war kurzweilig und sehr informativ.
Nach dem Museumsbesuch, haben wir ein letztes Mal ein isländisches und leckeres Abendessen genossen und sind schweren Herzens zum Hotel zurück gefahren. Wir haben versucht früh ins Bett zu gehen, denn die Mietwagenrückgabe war für 5 Uhr in der Nacht terminiert, da der Rückflug schon um 7 Uhr in der Frühe startete.
Unsere Wünsche und Erwartungen wurden alle übertroffen. Wir hatten ein abwechslungsreichen Start in das Jahr 2016. Die einheimische Bevölkerung mit der wir – viel zu oberflächlich – in Kontakt getreten sind, war immer zuvorkommend und hilfsbereit. Wenn man über das Erlebte und die Schönheit des Landes schwärmte, konnte man erkennen wie stolz die Isländer auf ihre Insel sind und wie bescheiden sie damit umgehen. Und für uns stand fest, dass wir auf jeden Fall wieder kommen müssen.