Grau-goldene Schwerpunkte

Wenn man es nicht gesehen hat, war man nicht dort

Unsere Reise nähert sich dem Ende zu. Wir haben den Norden nur in Teilen intensiv besichtigen können. Leider stellte sich der Wetter Rhythmus mit abwechselnd guten und schlechten Tagen ein.

Die schönen Tage am Aldeyjarfoss, auf Snæfellsnes und durch das Kaldidalur waren mindestens so eindrucksvoll, wie die „Glückstage“ am Anfang der Reise.

Obwohl es in Island eigentlich auch an Tagen mit schlechtem Wetter immer noch was zu entdecken gibt, sind wir mittlerweile etwas gehemmter und weniger entdeckerfreudig, als an den schönen Tagen. Vermutlich liegt es aber auch dran, dass wir dieses ungebrochene ein prasseln der Reize der wunderschönen Isländischen Landschaft kaum noch verarbeiten können.

Weil ich nicht wusste, wie gut mein Reiseplan funktionieren würde, hatte ich die letzten Tage der Reise bewusst in den Südwesten Islands verlegt. Wenn der Plan schlecht aufgegangen wäre, dann wären wir jetzt auf dem Weg zum Flughafen gewesen. Aber ich habe ein gutes Händchen bei der Auswahl der Etappenziele bewiesen und die spontanen Wetter bedingten Anpassungen bescheren uns am viert letzten Tag vor dem Abflugdatum ein morgendliches Aufwachen mitten im Þingvellir Nationalpark – dem Gründungsort der Isländischen Republik.

Þingvellir ist traditionell auch das erste Ziel in der „Golden Circle“ genannten, eintägigen, für die Massentouristen angebotenen Rundfahrt durch den Südwesten Islands.

Daher habe ich das letzte Kapitel auch „Grau goldene Schwerpunkte“ genannt, weil leider das Wetter überwiegend grau war. Die bisherige tageweise Wetterabwechslung hat sich leider für mehrtägig überwiegend schlechtes Wetter entschieden. Doch es gab grandiose Ausnahmen, denn die Sonne wusste, wie sie die Wolken in entscheidenden Momenten durchdringen konnte. Und in diesen fotografisch festgehaltenen Augenblicken war das goldene wörtlich zu nehmen.